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Meningeom

Das Meningeom

Die Ärzte des ERCM haben bereits über 2000 Patienten mit zerebralen und spinalen Meningeomen behandelt und verfügen daher über eine umfassende radiochirurgische Erfahrung mit dieser Tumorerkrankung.

Es entstehen keine Komplikationen durch eine Fixierung oder eine offene Operation. Patienten können in der Regel ihren gewohnten Tagesablauf beibehalten und den gewohnten Aktivitäten in den meisten Fällen im Anschluss an die Behandlung nachgehen.

Mit den Informationen auf dieser Seite soll das Krankheitsbild Meningeom und dessen Therapiemöglichkeiten aufgezeigt werden.

Was ist ein Meningeom?

Meningeome gehen von den Hirnhäuten (Spinngewebshaut, Arachnoidea) aus. Diese überzieht das Gehirn unterhalb der harten Hirnhaut. Meistens sind diese Tumore gutartig und wachsen langsam. Teilweise können sie verkalken. Oft beobachtet man eine begleitende Verbreiterung des darüber liegenden Knochens. Die Tumore können eine knotige und raumfordernde oder eine flächige Wachstumsform zeigen. 85 % aller Meningeome sind gutartig, 8-10 % atypisch und 2-5 % anaplastisch. Das Erkrankungsalter liegt meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Frauen sind etwas häufiger von dieser Hirntumorart betroffen.

Wo findet man diese Tumore?

Meningeome können überall dort wachsen, wo arachnoidale Zellen (s.o.) vorhanden sind. Diese finden sich z.B. zwischen Hirn und Schädelknochen, in den Ventrikeln oder entlang des Rückenmarkkanals. Die meisten Meningeome (60-70 %) sind an der Falx (Hirnsichel, trennende Hirnhaut zwischen beiden Hirnhälften), Konvexität (äußere Hirnoberfläche) und Keilbeinflügel lokalisiert. Selten finden sich Meningeome im Wirbelsäulenkanal.

Podcast zum Meningeom

Meningeome lassen sich gut ohne Operation und mithilfe der modernen Radiochirurgie behandeln. Wie genau die Cyberknife-Therapie abläuft erfahren sie im PRIMO MEDICO Fachärzte Talk mit Prof. Dr. med. Alexander Muacevic.

Krankheitserscheinungen

Die klinischen Symptome sind abhängig von der Lokalisation und damit zusammenhängenden Kompressionen. Beispielsweise kann ein Konvexitätsmeningeom, welches im Bereich des Bewegungszentrums für Arme und Beine liegt, eine Halbseitenlähmung auslösen. Durch Irritation des Gehirns können Meningeome auch Ursache von Krampfanfällen sein. Durch ihr langsames Wachstum und die Anpassungsfähigkeit des Gehirns können Meningeome eine relative Größe erreichen bis sie auffällig werden.

Diagnose von Meningeom

Die erste Diagnose wird mittels Computertomographie (CT) und Kernspintomograpie (MRT) gestellt. Wenn erforderlich kann eine MR-Angiographie, eine funktionelle MRT und MR-Spektroskopie oder auch Positronenemmissionstomographie (PET) ergänzt werden. Es handelt sich um meist scharf begrenzte Raumforderung mit einem unterschiedlich stark ausgeprägtem perifokalem Ödem, die eine intensive homogene Aufnahme von Kontrastmittel aufweist. Meningeome die sehr langsam wachsen neigen zu Verkalkungen. 9 % aller Patienten haben mehrere Meningeome. 27 % der Meningeome weisen genetische Veränderungen auf (Monosomie 22). Ein gehäuftes Auftreten zeigt sich bei Neurofibromatose Typ II und einer vorhergehender Strahlentherapie. In der Schwangerschaft kann es zu einem beschleunigtem Wachstum kommen.

Therapie des Meningeom

Nicht jedes Meningeom bedarf einer sofortigen Therapie. In manchen Fällen beschränkt man sich auf eine Verlaufsbeobachtung. In anderen Fällen kann eine Cyberknife-Behandlung durchgeführt werden; bei Hirndruckzeichen wird die dringliche operative Behandlung notwendig. Ob ein Meningeom behandelt werden muss, kann vom Neurochirurgen je nach Beschwerden des Patienten und Ergebnis der MRT/ CT Untersuchungen beurteilt werden.

Operation
Bei der mikrochirurgischen Operation wird eine möglichst komplette operative Entfernung des Hirntumors angestrebt. Wiederholte Tumorentfernungen bei unvollständiger Resektion oder Nachwachsen sind möglich. In vielen Fällen von Restmeningeomen wird ausschließlich eine computer- oder kernspintomographische Verlaufsuntersuchung angestrebt, da u.U. ein jahrelanger Wachstumsstillstand eintreten kann. Bei sehr gefäßreichen Tumoren ist eine präoperative Embolisation möglich. Anaplastische Meningeome werden ggf. mit einer zusätzlichen Strahlentherapie behandelt.

Radiochirurgie (Cyberknife-Therapie und ZAP-X-Therapie)
Die radiochirurgische Behandlung kann als primäre Therapieform bei kleineren, schwer operativ zu entfernenden Tumoren (z.B. Sinus Cavernosus Meningeome), wenn medizinische Gründe gegen eine Operation sprechen oder bei Patientenpräferenz eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich in den meisten Fällen um eine präzise Einmalbestrahlung, die eine hohe Tumorkontrolle erreicht. Im ERCM wurden bisher insgesamt über 2000 Patienten mit zerebralen und spinalen Meningeomen behandelt. In einigen Fällen kann eine Kombination aus Operation und Cyberknife-Therapie erforderlich sein. Dies ist der Fall, wenn Tumore so kritisch gelegen sind, dass keine Komplettentfernung sicher möglich ist. Diese Therapiekonzepte werden mit den jeweiligen neurochirurgischen Kollegen im Vorfeld der Behandlung ausführlich diskutiert und geplant. Tumore, die das optische System mit einschließen, werden in fünf Therapiesitzungen behandelt.

Chemotherapie
Chemotherapeutische Ansätze haben bisher keinen eindeutigen Nutzen zeigen können. Behandlungen bleiben bislang Einzelfällen vorbehalten. Experimentelle Therapieansätze mit Hormonpräparaten oder Hydroxyurea haben noch keinen Eingang in die klinische Routine gefunden und müssen ihre Wirksamkeit noch nachweisen. Bisher gibt es kein Standardkonzept für Chemotherapie. Es gibt einzelne klinische und experimentelle Studien zur chemotherapeutischen Behandlung von Meningeomen.

Begleitende medikamentöse Therapie
Findet sich um ein Meningeom ein peritumorales Ödem (s.o.) im angrenzenden Hirngewebe und treten hierdurch bedingte Beschwerden auf, kann mit dem Ziel der Abschwellung eine vorübergehende Behandlung mit Cortison notwendig werden. Meistens erhält der Patient diese Therapie vor und für kurze Zeit nach der Behandlung. Sind epileptische Anfälle aufgetreten, wird eine Behandlung mit krampfanfallshemmenden Medikamenten notwendig. Diese Behandlung sollte nicht unmittelbar nach der Behandlung beendet werden, sondern auch nach Entfernung des Tumors unter EEG-Kontrolle für einige Zeit fortgeführt werden.

Rezidivwachstum

Abhängig von der Vollständigkeit der Tumorresektion hängt das Rezidiv vom belassenen Tumorrest ab. So findet man in ca. 13 % nach vollständiger und in bis zu 85 % nach unvollständiger Entfernung ein erneutes Tumorwachstum. Bei bösartigen Formen oder auch multiplen Meningeomen liegt die Rezidivhäufigkeit deutlich höher.

Unabhängig von der Resezierbarkeit des Tumors besteht die Notwendigkeit einer regelmäßigen bildgebenden Nachuntersuchung, die vom Neurochirurgen mitbeurteilt werden muss. Erneute chirurgische Entfernungen nachwachsender Meningeome sind grundsätzlich möglich. In Fällen ungünstiger Lokalisationen, die erneut nur eine Teilentfernung erlauben, finden Konzepte multimodaler Therapien mit größtmöglicher operativer Entfernung und nachfolgender Radiochirurgie Anwendung.

WHO-Klassifikation von Meningeomen

Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden Meningeome nach feingeweblichen Kriterien in drei Schweregrade eingeteilt:

WHO Grad I Das Meningeom Grad I ist das mit Abstand häufigste. Bei mehr als 85 Prozent aller Meningeome handelt es sich um einen Grad I-Tumor, der gutartig ist, langsam wächst und sehr gut zu behandeln ist.
WHO Grad II Diese Tumoren zeichnen sich durch ein erhöhtes Wachstumspotential aus. Sie machen etwa 10 % aller Meningeome aus und haben selbst nach kompletter operativer Entfernung eine hohe Rezidivquote. Deshalb sind regelmäßige Nachkontrollen nach der Therapie erforderlich.
WHO Grad III Anaplastische Meningeome sind sehr seltene, bösartige Tumoren der Hirnhäute und können Metastasen in entfernte Organe streuen. Sie sind äußerst selten und machen 2 bis 3 % aller Meningeome aus.

Cyberknife-Technologie zur Behandlung des Meningeom

Meningeome sind überwiegend gutartige Hirntumore und können in der Regel sehr gut und effektiv behandelt werden. Meningeome verursachen nur in seltenen Fällen Ausfallserscheinungen , wenn sie sehr groß oder an einer kritischen Stelle im Gehirn lokalisiert sind.
Meningeome haben eine sehr geringe Tendenz zur bösartigen Entwicklung. Bösartige Meningeome kommen nur in seltenen Ausnahmefällen vor (atypisches Meningeom, malignes Meningeom). Die meisten Meningeome wachsen langsam oder verhalten sich über lange Zeiträume stabil.
Multiple Meningeome sind mehrere Meningeome, die gleichzeitig oder nacheinander auftreten. Sie sind in der Regel, wie einzelne Meningeome, gutartig und können dementsprechend erfolgreich behandelt werden. Die genauen Ursachen für multiple Meningeome sind nicht immer bekannt, sie können in seltenen Fällen mit genetischen Faktoren (neurofibromatosen Erkrankung) in Verbindung gebracht werden.
Meningeome treten an den Gehirn- oder Rückenmarkshäuten auf. Die spontane Möglichkeit einer Rückbildung eines Meningeoms ist äußerst selten. Da Meningeome normalerweise langsam wachsen bleibt genug Zeit eine geeignete Therapieform zu wählen.
Das hängt von Art, Lage und Größe der Raumforderung ab. Prinzipiell kann ohne klinische Symptomatik zunächst abgewartet werden, wenn das Meningeom noch klein ist. Bei größeren Herden bzw. Meningeom mit einer klinischen Symptomatik muss zwischen Operation, Radiochirurgie und konventioneller Radiatio abgewogen werden. Dies sollte am besten interdisziplinär mit Neurochirurgen und spezialisierten Radioonkologen erfolgen.

Natasha H. McD.

„Mein Gehirn ist meine Persönlichkeit! Ich konnte sogar direkt nach meiner Behandlung das Cyberknife-Zentrum verlassen und Sightseeing in München genießen.“

Unsere Experten

Dr. med. Markus Kufeld

Dr. med. Antonio Santacroce

Priv. Doz. Dr. med. Annabel Graser

Dr. med. Michael Fedorov

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Pubmed-Publikation

Die Rolle der stereotaktischen Radiochirurgie bei der Behandlung von Meningeomen

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